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Wieso ich Feminismus nicht mehr ernst nehmen kann

Emanzipation, Geschlechtergerechtigkeit und die Abschaffung von Diskriminierung. Das waren einmal die ehrenwerten Ziele für die sich der Feminismus eingesetzt hat. Doch heute ist der Feminismus zu einem Lifestyle-Trend geworden. Spätestens seitdem Ivanka Trump, Tochter von Donald Trump, stolz mit dem Titel Feministin hausieren geht, hat die Bezeichnung an intellektuellem Image eingebußt.

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Selbst Mode-Häuser wie H&M werben mit dem Schriftzug feminism und lassen den mittlerweile erreichten Popkult-Status offensichtlich werden. Ist doch gut! werden sich manche jetzt denken. Feminismus ist im Mainstream angekommen und somit in der Mitte der Gesellschaft.

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Und da ist auch tatsächlich etwas Wahres dran. Die Tatsache, dass der Feminismus nicht mehr als eine politische Gegenhaltung, sondern als Selbstverständlichkeit angesehen wird, zeigt wie viel bereits erreicht wurde.

Frauen können hier in Europa leben wie sie möchten: Nackt vor einer Kamera, als brave Hausfrau oder Karriere bis in die Chefetage.

Befleckt wird der Feminismus jedoch dann, wenn vermeidliche Aktivistinnen zu freizügigen Manövern greifen, um Aufmerksamkeit zu schaffen. Aber auf was eigentlich?

Amber Rose Feminism

Wenn Amber Rose den Begriff Feminismus verwendet, um das Schönheitsideal im Kontext zu Erotik und Lust neu zu prägen, sollen dann Männern scharf darauf werden eine Feministin zu nageln oder geht um ein gesellschaftskritisches Statement?

Immer mehr Frauen rasieren sich den Schädel (hier gibt es einen guten Grund das zu tun), stylen sich in burschikose Outfits und spielen dann Hobby-Feministin.

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Die Frage ist aber wie ernst sich die Feministen-Bewegung noch selbst nehmen kann. Klar gibt es immer noch starken Seximus. Vor allem außerhalb von Europa. Selbst hierzulande haben viele Menschen das alte Traditionsdenken noch nicht abgelegt. Aber ist denn alles an der Tradition wirklich so schlecht gewesen und bewirkt der aktuelle Feminismus-Trend nicht genau das Gegenteil von dem wofür es eigentlich immer gekämpft hat: Ein Ungleichgewicht?

Fakt ist das Frauen in dieser Gesellschaft ein Familienleben kaum realisieren können, wenn sie eine Karriere anstreben.

Denn wer Karriere machen will, kann nicht ständig zu Hause sein für die Kinder. Und wer die Karriereleiter einmal oben erreicht hat, der wird das nicht so schnell aufgeben wollen. Und dann kommt noch Mutternatur ins Spiel. Denn ab einem gewissen Alter ist das mit der Fruchtbarkeit auch nicht mehr ganz ohne, wie Spitzenpolitikerin Sarah Wagenknecht nur zu gut weiß.

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Ich glaube nicht, dass man Feminist werden muss, um diese Probleme zu erkennen und anzugehen. Es geht hier um ein Problem, das ebenso auch die Männer betrifft. Denn auch an Männer werden in unserer Gesellschaft ganz klare Anforderungen gestellt:

„Sei erfolgreich. Versorg die Familie. Sei ein richtiger Mann!“

Niemand hat Mitleid mit Männern und den Anforderungen, die von der Gesellschaft an sie gestellt werden.

Aber Feminismus ist keine Einbahnstraße und funktioniert nun einmal nicht ohne auch Männer zu emanzipieren. Wir befinden uns in einem Zwiespalt aus altem Traditionsdenken und neu erworbener Freiheit mit der unsere Gesellschaft noch nicht so wirklich umzugehen weiß. Das Resultat sind verwässerte politische Bewegungen wie in diesem Falle der Feminismus.


Aber so ist das nun einmal. Jede erfolgreiche politische Antibewegung, die im Untergrund anfing, wird früher oder später zum Hype. Und jeder Hype mündet in eine Kommerzialisierung. Selbst ein Ché Guevara wurde vom legendären Antikapitalisten zu einer Aufdruck-Ikone der Textilindustrie und hat außer seinen Popstatus wenig gesellschaftlichen Einfluss hinterlassen können. Wer also den Feminismus vor dem selben Übel bewahren will, hat ein neues Ziel für das es sich zu kämpfen lohnt.

Sex Sells,
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