Wir geben unser privates Leben auf Facebook preis, posten bei Snapchat was wir in Echtzeit tun und fragen Google alles über unsere Bedürfnisse und Ängste. Die großen Social Media Plattformen wissen mittlerweile mehr über uns, als wir selber. Privatsphäre Adé.
Das Argument der großen Social Media Plattformen für die Speicherung von persönlichen Daten ist oftmals, um optimierte Dienste anzubieten und personalisierte Werbung anzuzeigen, die dich wirklich „interessiert“. Wie weit beispielsweise Instagram geht, zeigt der Blogeintrag von Damián Le Nouaille, der beschreibt, wie er herausgefunden hat, dass anscheinend Instagram alle seine privaten Gespräche mithört.
Hat Instagram etwa sein Gespräch mitgehört?
Er erzählt von einem gesponserten Instagram Post über ein Produkt, dass er eigentlich niemals gegoogelt, geliked, geshared oder sonst wo eingetippt hat. Der einzige Zusammenhang den er erkennen konnte war ein Gespräch mit einem Freund.
Das Gespräch fand bei einer Wanderung statt, auf 2300 Meter Höhe mit einer schlechten 3G-Verbindung und einem Handy im Stromsparmodus. Soviel zu den Umständen.
Es ging also darum, dass er seinem Kumpel erzählt hat, wie geil er es fände, wenn es einen Mini-Beamer gebe würde, der portable ist und über Bluethooth seine Videos und Bilder übertragen kann. Sein Kumpel erklärt ihm daraufhin, dass es so etwas gäbe usw. – Also ein Gespräch über ein wirklich erklärungsbedürftiges technisches Gerät.
Naja kurze Zeit später bekommt Damián eben diese Werbung auf Instagram angezeigt, die genau dieses Produkt bewirbt, wovon er gesprochen hat. Damián war überrascht. Hat Instagram etwa sein Gespräch mitgehört?
Fakt ist, dass man Instagram Zugriff auf sein Mikrofon erteilen muss, damit man zum Beispiel Insta-Stories oder Videos posten kann. Aber weder in den Nutzungsbedingungen noch sonst wo ist geschrieben, dass Live-Gespräche aufgezeichnet werden dürfen. Aus rein technischer Sicht ist es aber gar nicht so kompliziert. Instagram beansprucht auf deinem Handy einen Teil deines Speichers und kann theoretisch Audioaufnahmen mitschneiden und zwischenspeichern. Sobald du eine gute Internetverbindung hast, können die Daten dann übermittelt werden.
Kompliziert wird es, wenn die Audioaufnahme ausgewertet werden müssen. Dafür muss ein Algorithmus herhalten, der die Worte scannt und mit einer Libary auf Stichworte gegencheckt. In mehreren Sprachen selbstverständlich. Damián spricht nämlich Spanisch, Französisch und Englisch.
Auch wenn der ein oder andere jetzt meinen mag, dass sei eine erfundene Story oder es handle sich um reinen Zufall…Mir ist es schon oft passiert, dass ich über etwas gesprochen habe, dann meine Google Suche anschmeißen wollte und nur nach Eingabe von 1-2 Buchstaben einen exakten Vorschlag angezeigt bekommen habe. Alles Zufall?
1984,
I want LeBox
