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An alle Veganer und Fleischfresser: Der Genießer schweigt

Titelbild by Joel Lak

Essen, Essen, Essen, Essen…Neben Sex und Schlafen gehört Essen zu unseren fundamentalsten Grundbedürfnissen. Und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es etliche Fernsehsendungen, Zeitschriften, Ratgeber und Experten gibt, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Während es damals einfach zu Essen gab, was auf den Tisch kam, gibt es mittlerweile tausende Arten der Ernährung. Ich kann mich noch erinnern, dass ich das erste Mal auf Diäten aufmerksam wurde, als Weight Watchers Werbung gemacht hat und fette Hausfrauen plötzlichen anfingen Punkte zu zählen.

Doch dann wurde dieser ganze Ernährungstrend immer ernster. Ob Sportler, Ökos, Bürofuzzis oder Hausfrauen: Jeder hat irgendwie seinen ganz „individuellen“ Ernährungstrend gefunden, der zu seinem Lifestyle passt. Sei es der Fitnesspumper, der haufenweise Fleisch in sich reinstopft und mit Proteinshakes runterspült, damit das Training effizient genug war oder die Ökotante, die vegan lebt und alle belehren will, die gerade in ihren Chicken-Döner reinbeißen.

Alle sind sie jetzt Experten! Sie wissen ganz genau, wieso ihre Ernährung genau die Richtige ist. Woher? YouTube natürlich. Oder mal bei Facebook was gelesen…Danach dann selber noch ein wenig gegooglet und unglaubliche Statistiken gefunden, wie schnell man mit reinem Fleischkonsum abnimmt oder was für ein unglaublich gesundes Leben man als Veganer führt und gleichzeitig die Welt verbessert.

Doch dann triffst du auf diese Fleischfresser, die beim nächtlichen Döner-Dinner den Inhalt aus dem Brot raus essen, um ihre No-Carb Diät einzuhalten. Oder ein super gesunder Veganer, der sich eloquent über die aktuelle Flüchtlingsdebatte echauffiert und alle halbe Stunde für ’ne Line Koks auf Toilette rennt, um bloß nicht zu merken, dass er den ganzen Tag schon nichts Anständiges gegessen hat (Mehr Infos zu verkoksten Veganern).

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Ganz ehrlich Leute: Chillt mal! Es ist natürlich völlig in Ordnung, wenn nicht sogar ein Muss, sich bewusst zu ernähren. Vor allem in Zeiten von Massentierhaltung und massiven Pestizideinsätzen ist es nicht verkehrt, dass ein oder andere über unsere Nahrung zu wissen. Ob man aber tatsächlich die Welt verbessert, wenn man im Rewe nur noch Bio-Produkte kauft und in jedem Restaurant eine Auswahl an veganen Gerichten erwartet, sei mal dahin gestellt. Egal was irgendwelche Statistiken sagen, aber ich glaube nicht, dass das jetzt die Lösungen für Probleme wie Armut in der 3. Welt oder Fettleibigkeit hierzu Lande ist.

Natürlich mag jeder irgendwo ein stückweit Recht haben mit den Argumenten für seine Ernährungsweise. Aber trotzdem wirken all diese Menschen nicht unbedingt glücklicher, zufriedener oder vorurteilsfreier als alle anderen. Wieso? Vielleicht weil sie glauben, dass sie mit dem was sie täglich in sich rein schaufeln ihr Gewissen reinwaschen können?

Natürlich trägt die Ernährung entscheidend dazu bei wie wir uns fühlen und wie gesund wir sind. Und die Art und Weise wie wir uns ernähren, spiegelt auch unser mindset wider. Aber sind wir doch mal ehrlich. Die meisten der Fitnessjunkies kaufen sich die Zutaten ihrer Atkins-Diät aus der Plastikpackung im Supermarkt und die Veganerin geht immer noch bei H&M shoppen und kauft sich für 25 Euro eine Biker-Jacke aus Kunstleder, die stinkt als wäre sie gerade mit Benzin übergossen worden.  Der Industrie ist es eigentlich scheißegal was du isst. Die Nachfrage bestimmt das Angebot und  für jeden Ernährungshype gibt es auch sofort die passenden Massenprodukte.

Ich hab weder Lust mich mit rohem Fleisch wie in der Steinzeit zu ernähren, noch will ich mir Fake-Fleisch-Burger reinziehen, damit ich ein besseres Gewissen habe. Wenn mein Gefühl und im Besten Falle mein belesener Verstand mir sagt, dass mir zu viel Fleisch nicht gut tut, dann bestelle ich mir halt einfach einen Salat, anstatt in Tofu krampfhaft Fleischgeschmack reinzuinterpretieren. Und wenn mein Appetit mal so richtig Lust hat auf ein frisch blutiges Steak, dann fahre ich zum regionalen Metzger und lege auch mal 20 Euro auf den Tresen für ein frisches Stück Fleisch aus kontrolliertem Anbau.

Dein Körper sagt dir schon was er braucht. Du musst nur wieder lernen auf ihn zu hören. Wenn du das nötige Kleingeld hast, hol lieber mal Obst, Gemüse und Fleisch auf dem Sonntagsmarkt auch ohne Bio-Label statt im Supermarkt Übersee eingeflogene Avocadas zu kaufen. Oder wenn du weißt, dass im Möbelgeschäft nebenan die Produkte handgefertigt und unter fairen Umständen hergestellt wurden, dann ist es das eher Wert zu supporten, als deinen veganen Ernährungsfilm zu fahren und trotzdem Schrottmöbel bei Ikea zu kaufen. Wenn also Hypes deine Moralvorstellungen prägen und du früher oder später eh wieder in einen BigMac beißt,  brauchst du dich nicht wundern, wenn du nur belächelt wirst.

Du bist was du isst,
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