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Review of Legends: ‚Allen Iverson‘

Für alle Bolzplatzkinder und Sportjunkies unter uns, die immer noch Gänsehaut bei legendären Namen wie Luis Figo, Shaquille O` Neal oder Lennox Lewis bekommen, gibt es ab sofort heißen Stoff. Weg vom alltäglichen Sportgelaber und Expertenhalbwissen, lassen wir in unser neuen Formatreihe ‚Review of Legends‘ die glorreichen Momente der Sportgeschichte wieder aufleben. Abseits des Platzes schauen wir was unsere Oldies in und nach ihrer goldenen Ära so getrieben und verbrochen haben! Pleite, oder doch noch als TV Experte gerettet? Tod oder lebendig?! Wir checken die komplette Sportwelt und lassen uns die großen Namen, die Generationen geprägt haben, nicht entgehen!

Anpfiff, los geht´s mit Story No1.

All eyez on: Allen Iverson

Die Zeit ist reif! Seit letztem Freitag ist der 41 Jährige Allen Ezail Iverson nun Teil der legendären Hall of Fame. Doch statt hollywoodreifer Freude stand vor allem Demut und Dank dem 4-maligen MVP in einer Sage und Schreibe 30-minütigen Rede ins Gesicht geschrieben.

„First, i just wanna thank God“, und das darf er wirklich…

Seine Karriere war fast schon zu Ende, bevor Sie überhaupt begonnen hatte. Virginia 1993… High School Player of the Year, sowohl in Basketball als auch im Football. Da war er, dieser Rohdiamant aus dem Ghetto, mit einem unbeschreiblichen Talent für Bewegung. Alle Türen schienen ihm offen zu stehen, doch dann gab es diesen einen Vorfall im Bowling Center, der alles verändern sollte…

Man weiß nicht viel, außer das sich (viele) Weiße, mit (wenigen) Schwarzen prügelten und am Ende sich nur AL und seine schwarzen Freunde auf der Anklagebank befanden. 5 Jahre Knast und 10 Jahre Bewährung lautete das Urteil. Böse Zungen behaupten, das Gericht hätte die Verhandlungen bewusst noch Monate in die Länge gezogen, um abzuwarten bis AL sein 17. Lebensjahr erreichte und somit nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden konnte. Aber wir wollen hier keine Rassismus Debatte eröffnen, das übernimmt aktuell ja schon NFL Quarterback Colin Kaepernick, also denkt euch euren Teil…

Die Verurteilung des jungen Talentes machte solche Wellen in der Region Newport News, dass eine ganze Bewegung entstand und selbst prominente Gesichter wie Bill Cosby und Spike Lee das Urteil scharf kritisierten. Nach 4 Monaten Haft begnadigte Douglas Wilder (Gouverneur) den jungen Mann und gab ihm eine zweite Chance.

A photo posted by Jona Payet (@payetjona) on

Doch der bittere Beigeschmack der Verurteilung blieb. By the way, Douglas Wilder war ebenfalls ein Afroamerikaner und durfte seine Position danach in der doch eher konservativen und von weißen Wählern geprägten Region ablegen. Aber wie gesagt, das hier soll keine Debatte über Rassismus in den USA werden…

Trotz der vielen Hindernisse behielt er sein Ziel vor Augen. Um weiter spielen zu können, benötigte er wie in den USA üblich seinen High School Abschluss, um schließlich ein Stipendium in George Town zu erhalten. Während er für diesen einen so wichtigen Abschluss pauckte, erhielt er von seinen Freunden den Spitznamen ‚The Answer‘- Die Antwort auf alles!

Nach nur 2 Jahren am College bekam er seine Chance 1996 in der NBA. Scheiße man, der Typ der gerade noch im Knast landen sollte, spielte nun in der fucking NBA! Die zu dem Zeitpunkt komplett harmlosen Philadelphia 76ers wurden vom Glück geküsst und bekamen ein Ausnahmetalent ins Team.

Von da an ging alles ganz schnell. Der nur 1,83m Große Point Guard warf und traf wie er Bock hatte. Ein Athlet wie ihn die Basketballwelt noch nicht gesehen hatte. Sein Crossover wurde legendär!

Klar, er nahm lieber einen Wurf mehr als zu wenig, doch Philadelphia war es ihm dankbar. Denn er führte erstmalig nach 8 Jahren die Stadt wieder in die Playoffs und gab ihr wieder eine Rolle im NBA Game.

2001. Das Jahr seiner absoluten Hochform war es dann soweit. Die Finals wurden erreicht und L.A. Lakers hieß der Endgegner. Im ersten Spiel, schoss AL mit 48 Punkten die großen Namen Kobe Bryant und Shaquille O’neal dorthin zurück wo Sie herkamen.

Doch leider wurde ihm in den darauf folgenden Spielen schonungslos beigebracht, dass du alleine keine Titel holen kannst. 4 Niederlagen in Folge und kein Land in Sicht waren das Endresultat der Finals. Diese Erfahrung durfte auch schon sein großes Idol MJ mit den Bulls in den 80er Jahren machen. Alleine kannst du die Finals nicht gewinnen. Du must bekanntermaßen in der Offense mindestens zu zweit sein…

Ein von ArobaZzz (@arobazzz) gepostetes Foto am

Bitter. Kein Titel und dieses Schicksal sollte auch so bleiben…

Trotzdem ist der Name Allen Iverson in der NBA Kult geworden. Kein Spieler war je kontroverser als er. ‚Hate it or Love it‘. Bei seiner Vorgeschichte kein Wunder. Er war frech und lebte sein Gangster Image jetzt erst recht aus.

Er war der erste Spieler in der NBA mit Cornwors und seinem legendären Elbow Band. Somit brachte er als einer der Ersten die HipHop-Attitude aufs Parkett. Man muss wissen zu dieser Zeit war das der Hairstyle im Knast. MJ sagte einmal nach einem Spiel, AL hätte „kein Respekt für das Game“, was natürlich nicht bedeutet, dass auch er sein Talent gnadenlos anerkennen musste.

Zu dem kam sein legendäres Interview ‚about practice‘ im Jahr 2002. Das bescherte Ihm definitiv den absoluten Kultstatus, aber seht selbst:

Diese Kultur hat natürlich nicht jedem geschmeckt. Der damalige NBA-Commissioner David Stern hatte so sehr ein Problem damit, dass er unter anderem einen Dresscode einführte, der bis heute Bestand hat. Deshalb dürfen KD & co. auch immer brav im Anzug erscheinen…

Nach 10 prägenden Jahren in Philadelphia war es dann Zeit zu gehen. Er machte noch Halt in Denver, Detroit und Memphis. Aber er fand nicht mehr in die richtige Spur. Dies hing vor allem damit zusammen, dass nicht jedes Team mit so einem Charakter spielen konnte, der das Game allein in die Hand nahm, wie es bei den 76ers der Fall war. In der Season 09/10 wagte er nochmal das Comeback auf sein ‚Home Court‘.

Das Comeback wurde jedoch durch die schwere Erkrankung seiner 4 jährigen Tochter überschattet und zwang ihn zum vorzeitigen Saisonaus. Trotzdem hängt heute sein Trikot an der Decke der Halle, um ihm die Ehre zu erweisen, dass die Nummer 3 nie wieder vergeben wird!

Sein letzter Ausflug ging noch in die Türkei zu Besiktas Cola Turka, wobei dies auch nur von kurzer Dauer war, bevor er sich eingestehen musste, dass nun für ihn endgültig Schluss war…

Danach nahm alles seinen üblichen Lauf. Die Medien stürtzten sich auf ihn und begannen weiter darüber zu berichten, wo es weh tut. Pleite, Spielsucht, Alkohol/- und Eheprobleme standen auf der Tagesordnung. Allen Iverson soll an einem Abend in Atlanta angeblich 1 Millionen US Dollar verzockt haben und machte seinem Gangster-Image alle Ehre. Keine Neuigkeiten. Über 60% der NBA Profis sind nach Ihrer Karriere Pleite. Zu wenig gespart, zu hoher Lebensstil und am Ende zu wenig Einahmen. Einfache Rechnung. Egal wie der Geldbeutel von AL aussah oder aussieht, ein Geschenk wartet noch im Jahr 2030 auf ihn. Sein damaliger Ausrüster und lebenslänglicher Vertragspartner Reebok erstellte einen Treuhandfond in Höhe von 32 Millionen US-Dollar für ihn, der an seinem 55 Lebensjahr ausgezahlt werden soll. Da freut man sich doch aufs alt werden und sagt gleich nochmal Danke, dass die damaligen Herren von Reebok so korrekt zu dem Bad Boy waren.

Zusammenfassend kann man vor diesem Mann nur den Hut ziehen. Raus aus dem Ghetto, rein ins Rampenlicht der NBA. Das Game in die Hand genommen und sich selbst immer treu geblieben. Mehr als verdient ist Allen Iverson nun Teil der Hall of Fame…

Don’t hate the Player, hate the Game,
I want LeBox

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